1978. Ihre erste Band bestand aus einem Klavier, einer ungestimmten Gitarre und einem Hüpfball mit Kochlöffeln anstatt eines Schlagzeugs. Tom, Luis und Chappy waren 16 Jahre alt und starteten richtig durch – mit der ersten Punkband Dörverdens Offensive Herbst 87, auch bekannt als OH 87.
 Drei Jungs aus einem norddeutschen Dorf mit Ziegelhäusern und weißen Gartenzäunen wollten die Leute schocken und ein Statement setzen. In den Schulstunden schrieben sie Texte über Genetikmenschen, Wehrmacht und Amoklauf, abends wurden sie bald Teil der Bremer Punkszene und tourten schließlich durch ganz Deutschland. Eine Zeit des Aufbruchs und Umbruchs. Musik, Bier, Jugend, Freiheit! Es war die Zeit ihres Lebens.
2012.
 Thomas wohnt auf der Schwäbischen Alb, 700 Kilometer von seiner alten Heimat entfernt, hat fünf Kinder und arbeitet als Manager. Günter lebt noch in seinem Geburtshaus, hat dort ein Musikzimmer mit hunderten CDs und Platten, er spielt in verschiedenen Bands, einer Oldie-Kapelle und findet, er ist heute kein Punk mehr. Wolfgang ist Architekt und Spieleerfinder. Seinen Beruf musste er aufgeben, weil er seit einigen Jahren krank ist. Er wirft einen Blick zurück.
Für drei Jahre waren sie alle an demselben Punkt, da waren Thomas, Günter und Wolfgang Tom, Luis und Chappy – heute hat sich viel verändert. 2012 ergibt sich auf einmal die Gelegenheit zu einer Reise in die Vergangenheit, denn die Bremer Punkbands starten ein großes Revival – das Auferstehungsfestival. Und die Veranstalter fragen auch OH 87: Wollt ihr noch einmal spielen?
In meinem ersten Dokumentarfilm begleite ich meinen Vater und seine Band bei ihrer Reise in die Vergangenheit.